Unser Autonomes Nervensystem - wie kommt die HRV zustande?
Das Herz ist ein autonomes Organ; d.h. es arbeitet ohne unsere willentliche Einflussnahme und auch weiter, wenn es dem Körper entnommen ist und nur der Kreislauf angeschlossen bleibt. Es hat quasi ein eigenes Gehirn und steuert sich selbst. Die Schlagfrequenz durch die Eigensteuerung liegt bei einer Frequenz von ca. 100 Schlägen in der Minute. Die normale Herzfrequenz liegt bei einem gesunden Erwachsenen in Ruhe zwischen ca. 50 und ca. 80 Schlägen. Um diese reguläre Schlagfrequenz zu generieren ist unser autonomes Nervensystem und unser Herz im Gehirn und Rückenmark verbunden; d.h. eine optimale Funktion wird – verkürzt dargestellt - durch einen Prozess des Informationsaustausches zwischen Herz und Gehirn über unser autonomes Nervensystem und dessen wichtigsten Nervengeflechte, werden Sympathikus und Parasympathikus erreicht.
Die Rolle vom Parasympathikus
Der Parasympathikus ist für Regeneration zuständig. Er senkt z.B. in Ruhe oder im Schlaf über hochfrequente Impulse die Herzfrequenz ab. Der Sympathikus sorgt durch niederfrequente Impulse für eine Erhöhung der Herzrate. Der Parasympathikus reagiert über 10mal schneller als der Sympathikus; d.h. die Erholung setzt max. 400 ms. nach Belastungsende ein, der Sympathikus dagegen hat eine Latenzzeit von ca. 5 sec. und erreicht innerhalb der nächsten 20-30 Herzschläge ein Niveau, das der Belastung angemessen ist. Wobei in der Anfangsphase einer Belastung mit schnellem Herzfrequenzanstieg bis zu einer Frequenz von ca. 100 Schlägen die Erhöhung durch Hemmung des Parasympathikus erfolgt und ein direkter Sympathikus Einfluss erst bei einer höheren Herzrate zum Tragen kommt.
Der beste Gesundheitstest
Unser autonomes Nervensystem steuert jedoch nicht nur die Herzfrequenz, sondern generell alle lebens- bzw. arterhaltenden Vorgänge selbsttätig ohne unsere willentliche Beeinflussung. Es ist deshalb der Gesundheitsmarker schlechthin und bietet somit einen fundierten Gesundheitstest.
